Das Fischerfeldviertel
Wer alte Stadtpläne Frankfurts betrachtet, wird sehen, dass man östlich des Domes schon fast an der Stadtgrenze war. Direkt vor den Stadtmauern befand sich das Fischerfeld, eine sumpfige, regelmäßig überflutete Gegend, in der – wie der Name schon verrät – Fischer und auch Gerber siedelten und die später sowohl als Grünfläche zu Spaziergängen wie auch zu militärischen Zwecken genutzt wurde. Während der napoleonischen Besetzung der Stadt wurden im Herbst 1810 dort von französischen Soldaten die Waren verbrannt, die man in Frankfurt konfisziert hatte. Die Frankfurter nutzten die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre nämlich für eifrigen – und profitablen – Handel mit eingeschmuggelten Waren. Wie so oft in ihrer Geschichte erwiesen die Frankfurter sich sowohl beim Einschmuggeln wie auch beim Verstecken dieser Waren als äußerst findig, so wurde z.B. Kaffee von Straßenjungen unter ihrer Kleidung in die Stadt gebracht, das weitverzweigte Katakombennetz unter den Häusern der Altstadt diente als Warenversteck und bei Untersuchungen vorgefundener Waren fanden sich gut entlohnte Sachverständige, die aussagten, dass es sich mitnichten um geschmuggelte Güter, sondern um welche aus der neutralen Schweiz handele. Die französischen Soldaten setzten schließlich ein Zeichen und bauten das, was sie trotz aller Winkelzüge konfisziert hatten, in einem riesigen Haufen auf dem Fischerfeld auf. In „Der Freiheit Kraft“ schildere ich dies genauer:
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